Jörg Vieweg, Netzwerksprecher, vor der Stadtteilbibliothek im "Vita-Center" |
Die Bürgerplattform „Bürgernetzwerk Chemnitz-Süd“ äußert scharfe Kritik an den Plänen einer weiteren Reduzierung von Öffnungszeiten und Angebot in der Stadtteilbibliothek im VITA-CENTER.
„Wenn unsere Stadtteilbibliothek nur noch an zwei Tagen in der Woche mit einer um eine Stunde gekürzten Öffnungszeit geöffnet hat und einige Altbestände anbietet, sehe ich den Sinn einer öffentlichen Buchausleihe in Frage gestellt. Wir brauchen kein Büchermuseum im Chemnitzer Heckert-Gebiet! “ so Jörg Vieweg, Sprecher des Bürgernetzwerkes Chemnitz-Süd.
In seiner Dezembersitzung haben die Mitglieder des Bürgernetzwerkes Chemnitz-Süd über die möglichen Auswirkungen der aktuellen Debatte um die Zukunft des städtischen Eigenbetriebes DAStietz diskutiert. Weitere Einsparungen in der Chemnitzer Stadtbibliothek hätten dabei auch unmittelbare Auswirkungen auf die einzige Stadtteilbibliothek im Heckert-Gebiet.
Aus Sicht des Netzwerkes besteht zudem die Gefahr, dass Nutzer das rechtzeitige Zurückgeben der Medien nicht mehr schaffen und sich aus Kostengründen abmelden. Die Stadtteilbibliothek wird zudem ihre so wichtige Funktion als Begegnungs- und Veranstaltungsort nicht mehr ausüben können und das Vita-Center als das Versorgungs- und Dienstleistungszentrum des Chemnitzer Südens wird weiter verlieren.
Agieren statt Reagieren sollte das Motto sein: Ein Bibliothekskonzept ist unerlässlich, um die Weichen der Chemnitzer Bibliothekslandschaft zu stellen. Dabei sind viele kreative Ideen gefragt. So könnte beispielsweise über einen günstigeren Standort oder über die Ausweitung des mobilen Angebotes durch den Bücherbus nachgedacht werden.
Hierzu fordern die Mitglieder die Verantwortlichen in Verwaltung und Eigenbetrieb auf, das Gespräch vor Ort zu suchen und die Bürgerschaft in den Entscheidungsprozess einzubeziehen