„Die Onlinebefragung zeigt das wachsende Interesse der Chemnitzer Bürgerschaft an dieser neuen Formen der Beteiligung und wird daher ausdrücklich begrüßt. Die Vorschläge der Bürgerschaft gilt es jetzt ernst zu nehmen.“ so Jörg Vieweg, Sprecher des Bürgernetzwerkes Chemnitz-Süd.Das Stadtgebiet Chemnitz-Süd, insbesondere die bevölkerungsreichen Wohnquartiere des Heckert-Gebietes, verzeichnete in einigen Teilgebieten eine Zunahme an Kindern und Jugendlichen. Das bedeutet, Chemnitz-Süd wird für Familien mit Kindern wieder attraktiv. Auch die Strategien der Wohnungsunternehmen zielen auf einen verstärkten Zuzug von jungen Familien. Ein Rückbau von Wohnungen ist nicht mehr vorgesehen, im Gegenteil, es werden weiterhin Wohnraum- und Haussanierungen vorgenommen. Für eine kinder- und familienfreundliche Infrastruktur ist es deshalb wichtig, möglichst viele der vorhandenen kommunalen Spiel- und Freizeitanlagen zu erhalten und aufzuwerten.
Vor diesem Hintergrund äußert das Bürgernetzwerk deutliche Kritik an der Vorlage der Verwaltung.
Gerade im kinderreichen Stadtteil Kappel ist es schwer nachvollziehbar, warum 4 von 4 kommunalen Spielanlagen mit einer auslaufenden Nutzung gekennzeichnet wurden. Darüber hinaus wurde in der Leitlinie des Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (SEKO) „Chemnitz zieht an“ formuliert, dass die Angebote für eine kinder- und familienfreundliche Stadt weiter ausgebaut werden. Der Abbau von einem Drittel der Chemnitzer Spielplätze bei gleichzeitiger Angebotserweiterung von nur einem Zehntel der Anlagen, passt damit nicht zusammen! Auch die Systematik der Onlineabstimmung ist aus Sicht des Bürgernetzwerkes zu kritisieren. Hier lauerten Fallstricke.
So konnte die Abstimmungsmethode mit dem „Daumen“ zu Fehlern führen: Der „Daumen nach oben“ wird von den meisten Nutzern als positive Einstellung gegenüber dem Spielplatz gewertet, nach dem Motto „ja – ich bin für den Erhalt“. In der Systematik dieser Abstimmung galt er aber immer als Zustimmung zum Verwaltungsvorschlag. Der Nutzer hätte also auch versehentlich für eine auslaufende Nutzung stimmen können.
„Hier hatte die Behörde wieder mal nur die Verwaltungsbrille aufgesetzt. Trotz alledem ziehen wir nach dieser Befragung positive Bilanz und befürworten auch für die Zukunft diese Form der Onlinebeteiligung.“, so Vieweg abschließend.
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